Projekt SEGEL

SEGEL ist die Abkürzung für: Schwierige Entscheide – GEmeinsame Lösungen.

Gemeint sind schwierige Entscheide, wie sie sich aus dem Dilemma zwischen dem Recht auf möglichst grosse Selbstbestimmung und (Wahl-)Freiheit und der Pflicht zu Schutz und Fürsorge ergeben. Von solchen Schwierigkeiten und Erfahrungen wissen Menschen mit Beeinträchtigungen, Fachpersonen und Angehörige reihenweise zu berichten.

Gesprächsleitfaden SEGEL

Der Gesprächsleitfaden wurde partizipativ im SEGEL-Team entwickelt. Er ist dazu da, dass Menschen mit Beeinträchtigungen gemeinsam mit Fachpersonen oder Angehörigen «Fragen, die plagen» angehen können. Gemeint sind sog. ethische Dilemmata in Form von Problemen rund um das Thema Selbstbestimmung.

Der Leitfaden ermöglicht ein strukturiertes und anschauliches Vorgehen. Angefangen mit der Schärfung des Problems, über das Verständnis und Abwägen von verschiedenen Positionen bis hin zu einer gemeinsamen Lösung.

Unsere SEGEL-Box beinhaltet

  • Eine ausführliche Anleitung mit Bildern und Beispielen
  • Eine Kurzanleitung für die Moderation
  • Vorlagen für die Gestaltung von Flips
  • Ein Bodenplakat aus knitterfreiem Stoff
  • Vorbereitete Karten zu den jeweiligen Stationen mit Anweisungen und Aufgaben
  • Abstimmungsmaterial und Siegerpokal

Eine vorgängige Moderation durch das SEGEL-Team ist sehr zu empfehlen, um im Nachgang mit dem Gesprächsleitfaden selbst ähnlich gelagerte Fragen rund um die Selbstbestimmung partizipativ angehen zu können.

Angebot
Das bieten wir an

Moderation

Sie möchten gern gemeinsam mit allen Beteiligten und strukturiert eine schwierige Frage zum Thema Selbstbestimmung resp. ein ethisches Problem angehen und dabei den Gebrauch des SEGEL-Leitfadens kennenlernen?

Workshop

Sie möchten gern von unseren Erfahrungen als partizipatives Team profitieren, unsere Arbeit und unsere Überlegungen zum Thema Selbstbestimmung und Partizipation kennen lernen?

Buchen Sie eine Moderation im partizipativen Tandem durch das SEGEL-Team: CHF 1150.-

Dauer: Ca. 3 Stunden, der Erwerb des Leitfadens ist im Preis der Moderation inbegriffen

Gerne stehen wir für Workshops, Unterrichtseinheiten und Inputs zu Verfügung.

Medien

Mit SEGEL zu mehr Selbstbestimmung

Final Impact Clip der Gebert Rüf Stiftung

Unser Selbstbestimmungs-Begriff

Kanton SG: SEGEL als Good-Practice-Beispiel für Inklusion

Pro Infirmis Inklusionsinitiative

«voix sociales»

Unser Flyer

SEGEL auf Facebook

Publikationen

Wohlgensinger, C., Adler, J., Hanny, U., Sennhauser, A., Strolz, S., & Zingg, K. (2023). «Kein Sex ist auch keine Lösung!»: Ein partizipatives Projekt zur Umsetzung der BRK in den Themen Sexualität, Partnerschaft und Kinderwunsch. Schweizerische Zeitschrift für Heilpädagogik, 29(06), 8–14.

https://doi.org/10.57161/z2023-06-02

Adler, J., Hanny, U., Ladner, P., Rutishauser, S., Strolz, S., Wohlgensinger, C. & Zingg, K. (2018).

Partizipative ethische Entscheidungsfindung. In S. Calabrese et al. (Hrsg./Éds.), Sonderpädagogik in der digitalisierten Lernwelt. Beiträge der nationalen Tagung Netzwerk Forschung Sonderpädagogik.

La pédagogie spécialisée dans l’environnement numérique d’apprentissage. Actes de la journée d’étude du Réseau de recherche en pédagogie spécialisée (S. 117–124).

Bern: Edition SZH/CSPS.

Permalink: www.szh-csps.ch

Strolz, Sibylla (2020).
Fragen die plagen. Menschen mit und ohne Beeinträchtigung forschen gemeinsam zum Thema Selbstbestimmung.
SozialAktuell, November 2020, S. 20-21: www.avenirsocial.ch

Anzeige-Blatt Gais, 11. Mai 2021

Fachhochschule OST ausgezeichnet

Selbstbestimmung beeinträchtigter Menschen

(pd) Das Projekt SEGEL der OST -Ostschweizer Fachhochschule und der Hochschule Luzern zur Selbstbestimmung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wurde von der Stauffer-Stiftung ausgezeichnet. Das Projektteam hat zusammen einen Gesprächsleitfaden entwickelt, mit dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam mit Fachpersonen und Angehörigen schwierige Entscheide rund um das Thema Selbstbestimmung bearbeiten und lösen können.

Das Projektteam wurde für das Projekt SEGEL «Schwierige Entscheide – Gemeinsame Lösungen» von der Stauffer-Stiftung für seine besondere Leistung mit 10000 Franken ausgezeichnet. Im Projektteam arbeiten Menschen mit und ohne kognitive Beeinträchtigungen zusammen.

«Oftmals steht bei Problemen die Frage im Raum, wie selbstbestimmt Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung Entscheidungen treffen können und wann Betreuungspersonen im Sinne ihres Fürsorgeauftrags für sie entscheiden sollen», erläutert Judith Adler, Co-Leiterin, den Hintergrund des Projekts. Das besondere methodische Vorgehen im Projekt bestand darin, Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen als gleichberechtigte Forschende zu integrieren. Die Durchführung des Projekts SEGEL wurde durch die Gebert Rüf Stiftung ermöglicht und von der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH) unterstützt.

St. Galler Tagblatt, 03.05.2021

Gesprächsleitfaden hilft bei schwierigen Entscheiden

Auszeichnung Das Projekt Segel der OST – Ostschweizer Fachhochschule und der Hochschule Luzern zur Selbstbestimmung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen wurde von der Stauffer-Stiftung mit 10 000 Franken ausgezeichnet.

Im Projektteam arbeiten Menschen mit und ohne kognitiven Beeinträchtigungen zusammen. Sie haben einen Gesprächsleitfaden entwickelt, mit dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen gemeinsam schwierige Entscheide rund um das Thema Selbstbestimmung bearbeiten können. Der Leitfaden unterstützt Institutionen, Fachpersonen, Eltern und Beistände im Prozess der gemeinsamen Entscheidungsfindung mit kognitiv beeinträchtigten Menschen, wie es in einem Communique heisst.

Im Projekt wurden Fragen bearbeitet wie: Ist es richtig, dass Fachpersonen die Süssigkeiten aller Bewohnerinnen und Bewohnern wegschliessen? Soll man in der Institution Alkohol für alle erlauben? Dürfen Paare mit einer Beeinträchtigung Sex auf ihrem Zimmer haben? Oftmals gehe es um die Frage, wie selbstbestimmt Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung Entscheidungen treffen können und wann Betreuungspersonen im Sinne ihres Fürsorgeauftrags für sie entscheiden sollen, heisst es in der Mitteilung. (cz)

Magazin Artiset, Ausgabe 10/11 2022

Der ganze Artikel „Belastende Fragen partizipativ angehen“ von France Santi kann hier gelesen werden:

Zum Artikel

Peter Ladner im Gespräch mit Benjamin Schmid für die St. Galler Nachrichten. Erschienen am 3. Mai 2023.

Erschienen in Schweizerische Gesellschaft für Heilpädagogik Bd. 29 Nr. 4 (2023)

Zum ganzen Artikel

Blog

Projektteam

Wir sind ein Team aus Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen. Über zwei Jahre haben wir zusammen geforscht, diskutiert, disputiert, entwickelt und evaluiert. Dabei haben wir in sokratischen Gesprächen unsere Definition von Selbstbestimmung erarbeitet und den SEGEL-Leitfaden zur Besprechung von schwierigen Fragen rund um das Thema Selbstbestimmung entwickelt.

Von links nach rechts:
Corinne Wohlgensinger, Sibylla Strolz, Peter Ladner, Judith Adler,
Urban Hanny, Susi Rutishauser, Karin Zingg

Andrea Sennhauser

Andrea, das Multitalent: backt genauso gut, wie sie Wissen verknüpft

Corinne Wohlgensinger

Corinne, die Geschickte: Löst den Knopf bei moralischen Fragen.

Sibylla Strolz

Sibylla, die Macherin: Hat für jedes Problem die didaktische Lösung.

Peter Ladner

Peter, der Sachkundige: Steckt voller Erfahrung und Wissen.

Judith Adler

Judith, die Vorausschauende: Behält das grosse Ganze stets im Blick.

Urban Hanny

Urban, der Querdenker: Trifft mit seinen Bemerkungen den Nagel auf den Kopf.

Susi Rutishauser

Susi, die Anwältin der Leichten Sprache: Sorgt dafür, dass wir verständlich sind.

Karin Zingg

Karin, die Überzeugende: Kann schnell ein Urteil fällen und andere mitreissen.

Ausblick und weitere partizipative Projekte

SEGEL 2.0

Nach dem Projekt SEGEL ist noch nicht Schluss! Gegenwärtig sind wir mit dem Institut IDEE der Fachhochschule Ostschweiz daran, ein Nachfolge-Projekt aufzugleisen. Der Inhalt ist die «taktile und symbolische Unterstützung für Menschen mit schwereren kognitiven Beeinträchtigungen bei ethischen Entscheidungen». Wir wollen zusammen nach Möglichkeiten forschen, wie schwierige Fragen rund um das Thema Selbstbestimmung auch zusammen mit Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf angegangen werden können.

Partner

Das Projekt SEGEL entstand unter Zusammenarbeit der OST – Ostschweizer Fachhochschule und HSLU – Hochschule Luzern. Es ist eines der sechs Gewinnerprojekte der Jahresausschreibung 2017 «BREF – Brückenschläge mit Erfolg» – ein Kooperationsprogramm von Gebert Rüf Stiftung und swissuniversities. Es wurde auch gefördert von der interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik in Zürich.

Projektpartner

Kontakt

Für Buchungen und Fragen wende man sich an eine der beiden Projektleiterinnen

Corinne Wohlgensinger
OST – Ostschweizer Fachhochschule
+41 58 257 14 81
info@gemeinsamentscheiden.ch

Judith Adler
Hochschule Luzern
+41 41 367 48 22
info@gemeinsamentscheiden.ch